Der Einzug Jesu in Jerusalem symbolisiert seine reale Wiederkunft als König aller Könige. Auch die Tempelreinigung ist ein Bild und steht für die letzten Plagen am Ende der Zeit, wo jeder das empfangen wird, was er gesät hat. Unsere Betrachtung beginnt mit der armen Witwe in Markus 12, 41-44, die ihr letztes Geld gab. Jesus erklärt, dass sie mehr gegeben hat als alle anderen und verdeutlicht damit die Bedingung der Nachfolge: die vollständige Abhängigkeit von Gott und das Bewusstsein, dass uns nichts gehört. Wer alles gibt, hat auch alles.
Im Gleichnis vom verlorenen Sohn sagt Jesus: „Mein Sohn, alles, was mein ist, ist auch dein.“ Der Sohn jedoch sieht sich nur als Tagelöhner und möchte etwas vom Vater bekommen, anstatt zu erkennen, dass der Vater alles mit ihm teilt. Auf dem Ölberg fragen die Jünger nach den Zeichen des Endes (Markus 13). Jesus warnt sie vor Verführung. Denn das Böse kann uns nur durch einen Betrug in Not bringen. Da alle Menschen mit einer Lüge im Herzen geboren werden, sind sie leicht verführbar. Verführung geschieht über unerfüllte Bedürfnisse und das Streben nach „Bekommen“. Und sie funktioniert deshalb so leicht, weil der Mensch sich selbst nicht kennt und nicht weiß, wieso er krank wird.
Besonders fatal ist es, wenn Christen dem „falschen Christus“ folgen, indem sie z. B. glauben, dass physische Elemente sie vor Krankheiten schützen können. Viele Christen glauben, dass die Verführung auf religiösen Wegen käme, doch das ist ein Irrtum! Die wahre Verführung kommt nicht über Religion – diese ist kein Bedürfnis – sondern über reale Bedürfnisse wie Gesundheit und Wohlbefinden. Wenn wir nicht erkennen, dass Liebe unser fundamentales Bedürfnis ist und Gott die einzige Quelle dieser Liebe ist, sind wir anfällig für Verführungen.
Auch warnt Jesus vor Kriegen und Naturkatastrophen sowie vor Verrat durch enge Verwandte. Wir müssen uns innerlich vorbereiten, um in Krisenzeiten bestehen zu können. Jesus spricht von einer Trübsal wie nie zuvor auf Erden und kündigt Zeichen an den Himmelskörpern vor seiner Wiederkunft an. Möge er uns wachend und in der Wahrheit finden und nicht verführt oder schlafend. Dies und mehr sind zentrale Themen im zehnten Teil der Serie „Das Markusevangelium“.
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